Im ersten Lebensjahr ist neben der Gesundheit des Babys für viele Eltern auch der Schlaf ein gewichtiges Thema. Viele durchtanzte Nächte sorgen bei den meisten Mamas und Papas für dunkle Augenringe. Doch das Baby muss sich erst an unseren Tag- und Nachtrhythmus gewöhnen und dafür gehen meist mehrere Wochen oder gar Monate ins Land, bis sich diese Entwicklung beim Baby manifestiert hat.
Gesunder Schlaf ist kostbar für Babys
Babys benötigen viel Schlaf – allerdings schlafen viele Säuglinge vornehmlich am Tag, während in der Nacht, besonders in der Anfangszeit, nicht viel Schlaf zu holen ist. Doch warum ist das so?
Von allen Seiten bekommen junge Eltern zu hören, dass Babys doch gerade anfangs viel schlafen. Dem ist auch so, dennoch geschieht dies hauptsächlich am Tage. Während des Schlafes verarbeiten die Säuglinge die Eindrücke des Tages. Zudem fanden Forscher heraus, dass Babys doppelt so viele Traumphasen haben wie wir Erwachsene. Eines ist klar: Jedes Baby hat seinen eigenen Schlafrhythmus, der sich allerdings im ersten Lebensjahr mehrere Male verändert.
Babys haben ihren eigenen Schlafrythmus
In den ersten drei Monaten haben Babys kein Gefühl für Tag und Nacht. Sie schlafen in der Regel zwischen 16-18 Stunden am Tag, wachen ungefähr alle 2-3 Stunden auf und möchten dann natürlich gern nur eines: Trinken. Seltsam ist es jedoch, dass die Nacht gern bei vielen Babys zum Tag gemacht wird. Dies liegt daran, dass Babys sich erst an das Leben außerhalb des Mutterleibs gewöhnen müssen. Säuglinge wollen ihre Eltern ganz sicher nicht bewusst wachen halten und können nichts dafür, denn schließlich haben sie noch kein Gefühl dafür, wann die Erwachsenen die Nachtruhe halten.
Ein Rhythmus, der sich erst entwickeln muss
Ungefähr ab dem vierten Monat entwickelt sich bei den Babys das Schlafzentrum des Gehirns soweit, dass sich ein allmählicher Tag-Nacht-Rhythmus ausmachen lässt. Einige Säuglinge schlafen nun annähernd schon mal 8 Stunden durch, andere Babys wachen zwischendurch noch zwei bis drei Mal in der Nacht auf. Allerdings ist deutlich erkennbar, dass die Abstände zwischen Schlafen und Wach-sein immer kürzer werden – ein kleiner Erfolg, der auch den Eltern Schlaf beschert.
Doch wie können Eltern diese Schlafgewohnheiten gezielt ansetzen? Natürlich mit einem sanften Training. Ab einem Alter von 3-4 Monaten wird es Zeit einen kleinen Schlafplan anzusetzen. Ein festes Mittagsschläfchen sorgt hier für wahre Wunder, kann das Baby so abends besser einschlafen. Die Nachtruhe beginnt schließlich zwischen 18-20 Uhr. Wichtig ist hier auch für das Kind eine gewisse Routine einzubauen. Durch feste Zeiten mit eingespielten Abläufen bemerkt das Baby, dass es allmählich Zeit zum Schlafen wird. Für diese Abläufe kann ein regelmäßiges Bad, ein Gute-Nacht-Lied, eine sanfte Babymassage oder eine kleine Geschichte dienlich sein. Wichtig ist, dass dieser Ablauf wirklich allabendlich gleich oder ähnlich abläuft, um dem Kind das Einschlafen zu signalisieren und ihm zudem eine gewisse Sicherheit zu bieten.
Tipp: Ein frisch gewickeltes und sattes Kind schläft immer noch am besten und am längsten. Eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen ist also das Abendessen anzusetzen und mit den Ritualen zu beginnen. Durch diesen festfixierten Tagesablauf wird allmählich eine Routine eingebaut. Dies hilft nicht nur dem Baby, sondern auch den Eltern.
Guter Schlaf in einer guten Umgebung
Eltern haben natürlich dafür Sorge zu tragen, dass das Kind in einer gesunden und erholsamen Umgebung zu gesundem Schlaf kommen kann. So ist ein frisch gelüftetes Zimmer bei einer Temperatur von ca. 20°C ideal für den Kinderschlaf. Leichte Schlafanzüge, ein Schlafsack und ein sicheres Kinderbett komplettieren das Gesamtbild. Am sichersten schläft das Kind auf dem Rücken, ohne Kopfkissen und Decke, umso – laut Studien und Statistiken – den „plötzlichen Kindstod“ vorzubeugen.
Eine Spieluhr oder eine Nachtlampe können helfen
Gedämmtes Licht durch eine Nachtlampe, eine leise Spieluhr oder ein kindgerechter Projektor, der beruhigende Lichtelemente an die Decke wirft, sind hervorragende Hilfsmittel, um die Kleinsten sanft in den Schlaf zu wiegen.
Manchmal hilft jedoch die beste Spieluhr nicht und das Kind ist nicht zu beruhigen – das dürften alle Eltern nur zu gut wissen. Guter Rat ist hier meist teuer. Manchmal hat das Kind Bauchschmerzen, bekommt einen neuen Zahn oder muss die Eindrücke des Tages verdauen. Eltern sollten ihre Kinder in diesen Situationen auf keinen Fall allein mit diesen Ängsten, Schmerzen und Sorgen lassen. Eine beruhigende Stimme, kleine Kuscheleinheiten und Massagen sorgen hier für ein angenehmeres Wohlbefinden. Quengelt das Kind in der Nacht, so braucht ein Licht nicht unbedingt benutzt werden. Die sanfte Stimme der Eltern reicht bereits aus, um den Säugling wieder zu beruhigen.
Das Baby hat Hunger in der Nacht
Die meisten Babys werden des Nachts natürlich wach, weil sie Hunger haben. Mütter, die ihre Kinder stillen, sollten selbstverständlich dem Kind die Brust geben, die anderen Säuglinge erwartet ebenfalls das gute Fläschchen. Allerdings sollten Eltern die Fütterung in der Nacht wirklich auch nur auf das Stillen beschränken. Ein Wickeln ist nicht nötig und auch Spiele müssen nicht sein. Dies macht die Kleinsten höchstens richtig wach und an Schlaf ist vorerst nicht zu denken. Leises Reden, Stillen und anschließendes Schlafen sind hingegen ausreichend und sorgen für eine erholsame Nachtruhe.
Alles in allem sei noch anzumerken, dass Säuglinge nichts aus List oder mit Absicht tun, um uns Erwachsene zu ärgern. Sie müssen unser Leben eben erst erlernen und das kann manchmal etwas länger dauern. Mit viel Geduld und Liebe wird allerdings auch diese Herausforderung gemeistert und die vergangenen schlaflosen Nächte gehören schließlich der Vergangenheit an.