Private Krankenversicherung für Familien

Die Stirn glüht, das Kind hat Schmerzen und hört nicht auf zu weinen, an Schlaf ist gar nicht erst zu denken. Wenn das Kind krank ist, leiden die Eltern genauso mit, da sie bis auf Trost zu spenden nicht viel tun können. Besonders schlimm ist eine solche Situation, wenn das Kind ins Krankenhaus muss und über Nacht dort bleiben muss. Sowohl für das kranke Kind als auch für die Eltern ist es eine schreckliche Vorstellung, wenn das Kind die Nacht alleine im Krankenhaus verbringen muss. Doch es gibt nun mal feste Besuchszeiten, an die sich auch besorgte Eltern halten müssen. Mit einer privaten Krankenversicherung haben sie aber die Möglichkeit, sogar über Nacht bei dem Kind zu bleiben und an seiner Seite zu wachen.

Die Pflichtversicherung als Grundlage

familie mit kind
Für eine Familie sind Versicherungen ein wichtiges Thema

Jede unselbstständig arbeitende Person ist in Österreich automatisch krankenversichert, sofern der Lohn die Geringfügigkeitsgrenze von aktuell 376,24 € pro Monat überschreitet. Die Beiträge für die Versicherung zahlt im Grunde genommen der Arbeitgeber, sie werden aber natürlich vom Bruttolohn abgezogen.

Die Pflichtversicherung steht angestellten Personen, Arbeitslosen und Pensionisten zu, Kinder sind beitragsfrei mitversichert. Menschen, die in der Privatwirtschaft tätig sind, werden von der Gebietskrankenkasse (GKK) versichert, daneben gibt es auch noch spezielle Krankenkassen für Beamte, Eisenbahner und Bauern.

Die Pflichtversicherung in Österreich erstattet meist die vollen Kosten für die Behandlung von Erkrankungen und Unfällen, außerdem deckt sie auch die Untersuchungskosten von werdenden Müttern. Bei einem Wahlarzt wird für gewöhnlich auch für Pflichtversicherte ein Selbstkostenbeitrag fällig.

Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt unter anderem in folgenden Fällen die Kosten und Gebühren:

  • Medikamente, abgesehen von der Rezeptgebühr als Selbstbehalt
  • Zahnarztbesuche und -behandlungen
  • Ärztliche Hilfe
  • Spitalsaufenthalte
  • Kur und Genesung
  • Mutter-Kind-Pass, Wochengeld und Entbindung
  • Schutzimpfungen
  • Vorsorgeuntersuchungen
  • Hauskrankenpflege

Zusätzliche Vorteile durch eine private Krankenversicherung

arztkosten
Arztkosten können oft mehrere hundert Euro betragen

Zusätzlich zur Pflichtversicherung ist es ratsam, eine private Krankenversicherung abzuschließen. Sie übernimmt Kosten bzw. Mehrkosten, die die staatliche Versicherung nicht übernimmt. Die Wahl des jeweiligen Versicherungsunternehmens steht der zu versichernden Person frei. Die private Krankenversicherung bietet im Vergleich zur gesetzlichen Versicherung einen besseren Service und garantiert eine bevorzugte Behandlung. Aber wann ist eine PKV für Familien geeignet?

Die private Krankenversicherung als bindender Vertrag

Bei der privaten Zusatzkrankenversicherung wird zwischen Versicherer und Versichertem ein Vertrag abgeschlossen, der von beiden Seiten unter gewissen Umständen wieder gekündigt werden kann. Die zu versichernde Person muss hierfür zunächst ein Formular ausfüllen, wobei sie Angaben zu Gesundheitsfragen wie z.B. chronische Erkrankungen, erbliche Vorbelastungen etc. machen muss.

Wenn das Formular nicht wahrheitsgemäß ausgefüllt wird und z.B. bestehende Krankheiten verschwiegen werden, kann die Versicherung im Schadensfall vom Vertrag zurücktreten und die Leistung verweigern. Beim Abschluss eines Vertrages muss man also unbedingt ehrlich sein, es darf nichts verschwiegen werden!

Unterschiedliche Tarife

Je nach gesundheitlicher Vorgeschichte und aktuellen Bedingungen werden die zu versichernden Personen der Familie vom Versicherungsunternehmen einer bestimmten Prämienklasse zugeteilt. Da man selbst zwischen den vielen verschiedenen Versicherern auswählen kann, ist es in jedem Fall sinnvoll, mehrere Angebote einzuholen. Sollte man von einer Versicherung abgelehnt werden, besteht immer noch die Möglichkeit, dass ein anderes Unternehmen die Versicherung übernehmen würde.

Gehalts-unabhängige Prämien

Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung werden die Prämien für private Versicherungen nicht anhand des Einkommens bestimmt. Stattdessen sind folgende Faktoren dafür verantwortlich, wie hoch der monatliche Beitrag der versicherten Person ausfällt:

  • Das Eintrittsalter der zu versichernden Person
  • Die Berufsgruppe: Ist aufgrund des Berufes die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Privatversicherung in Anspruch genommen werden muss, sind die Beträge entsprechend höher. Dies ist dann der Fall, wenn die Berufe allgemein als gefährlich eingestuft werden.
  • Der Gesundheitszustand: Hat die zu versichernde Person bereits eine Vorerkrankung, wie z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion oder hohen Blutdruck, steigen die Beiträge und/oder Behandlungskosten für die Diagnose einer Vorerkrankung werden von den Leistungen der privaten Versicherung ausgeschlossen.
  • Das Geschlecht: Frauen haben allgemein eine höhere Lebenserwartung und werden durch andere Risiken wie z.B. Kosten für Schwangerschaftsvorsorge und Geburten höher eingestuft als Männer. Aktuell wird allerdings darüber diskutiert, ob eine solche Vorgehensweise nicht diskriminierend und damit gesetzlich illegal ist. In Zukunft ist geplant, die Tarife für Männer und Frauen einander anzugleichen.

Tücken einer PKV

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Was bringt die PKV?

Eine PKV enthält auch einige Tücken, derer man sich beim Abschluss eines Vertrages bewusst sein sollte.

Zunächst einmal ist der für die versicherte Familie monatlich fällige Betrag nicht an einen bestimmten Ausgangswert gebunden. So können z.B. Veränderungen der steuerlichen oder gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie der Zinsen und Stornoquoten zu einer Erhöhung des Betrags führen.

Der Vertrag einer privaten Krankenversicherung kann auch von Seiten des Versicherungsunternehmens gekündigt werden, allerdings nur, wenn ein wichtiger Grund vorherrscht. Wenn der Versicherungsnehmer z.B. mit den Zahlungen der Prämie trotz mehrfacher Mahnung in Verzug bleibt, kann die Versicherung kündigen.

Auch wenn der Versicherte beim Abschluss des Vertrages eine Vorerkrankung oder Operationen verschwiegen hat, kann die Versicherung aussteigen.

Kündigung der privaten Krankenversicherung

Der Versicherungsnehmer kann immer am Ende eines Jahres seine Versicherung kündigen. Allerdings müssen dabei die Kündigungsfristen eingehalten werden, die je nach Versicherung unterschiedlich lang sein können.

Kind und Kegel versichern – Mit einer privaten Krankenversicherung für Familien

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Eine Versicherung für die ganze Familie

Was man sich als Eltern gönnt, möchte man natürlich immer auch seinen Kindern bieten können. Speziell dafür bieten Versicherungen private Familienkrankenversicherungen an. Bei einer Familien-Lebensversicherung werden neben dem Versicherungsnehmer auch Ehepartner bzw. gesetzlich eingetragene Lebenspartner sowie alle Kinder, Stiefkinder oder auch Enkelkinder eingetragen, sofern alle Beteiligten nachweislich im selben Haushalt leben.

Wenn alle Familienmitglieder bei derselben Krankenversicherung versichert sind, werden oftmals auch erhebliche Rabatte oder spezielle Bonusprogramme gewährt. So kann eine gemeinsame Familienkrankenversicherung günstiger sein, als jedes Kind bzw. Familienmitglied einzeln zu versichern. Die Kinder werden übrigens auch über das 18. Lebensjahr hinaus mitversichert, d.h. auch während der Studienzeit bzw. Ausbildung können sie die Vorteile einer Privatversicherung in Anspruch nehmen. Danach können sie, sofern sie von Anfang an bei der Versicherung waren, bei einer weiterführenden Einzelversicherung von diversen Vorteilen, wie z.B. niedrigeren Prämien, profitieren.

Sonderleistungen für die ganze Familie

Die Familienkrankenversicherung bietet jedem Familienmitglied, dieselben Vorteile wie bei einer Einzelversicherung. Diese sind:

  • Übernahme der Kosten für Privatärzte: Bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist man an Kassenärzte gebunden, sofern man die Mehrkosten nicht aus der eigenen Tasche bezahlen will. Eine solche Einschränkung bei der Ärztewahl besteht bei einer privaten Versicherung nicht. Speziell bei der Wahl des Frauenarztes oder Zahnarztes ist das ein triftiges Argument.
  • Unterbringung in der Sonderklasse: Wenn eine stationäre Behandlung notwendig wird, hat man bei einer privaten Krankenversicherung die freie Wahl, in welchem Spital man diese vornehmen lassen will. Außerdem wird man dort maximal in einem Zweibettzimmer untergebracht, man kann den Arzt bzw. Chirurgen frei wählen und auch die Transportkosten werden übernommen. Bei werdenden Müttern wird das Entbindungsgeld übernommen.
  • Übernahme von Spitalsgeld und Tagesgeld: Nach einer vertraglich festgelegten Karenzfrist wird der versicherten Person für die Zeit des Krankenstandes ein vereinbarer Tagessatz zugestanden. Das gilt auch für die Zeit während eines stationären Aufenthalts im Krankenhaus.
  • Zahnarztbesuche: Nicht alle Leistungen beim Zahnarzt werden von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen, wie z.B. Zahnersatz, Regulierungen, Zahnextraktionen usw. An dieser Stelle springt die private Versicherung ein.
  • Sehhilfen wie Brillen und Kontaktlinsen
  • Vor allem für Familien mit kleinen Kindern ist es besonders wichtig, dass auch die Begleitkosten von einer privaten Krankenversicherung für Familien übernommen werden. Wenn möglich wird einem Elternteil sogar ein Bett zur Verfügung gestellt, so dass das Kind auch während der Nacht nicht alleingelassen werden muss.
  • Behandlungen durch alternative Medizin: In der heutigen Zeit sind die Menschen alternativen Heilmethoden gegenüber wesentlich aufgeschlossener. Im Gegensatz zur Allgemeinmedizin versuchen viele, Beschwerden statt mit Medikamenten mit pflanzlichen oder homöopathischen Mitteln zu lindern. Sofern die Behandlung von einem offiziell zugelassenen Arzt durchgeführt wird, sind viele Versicherer dazu bereit, auch diese Kosten zu übernehmen.

Für jede Familie ein individueller Vertrag

Welche Leistungen eine private Familienkrankenversicherungen enthält, hängt letzten Endes vom jeweiligen Vertrag ab. In einem Beratungsgespräch mit dem Versicherungsvertreter sollten Sie deshalb genau klären, was der Vertrag alles abdeckt. Es ist dabei sehr sinnvoll, wenn beide Elternteile am Beratungsgespräch teilnehmen. Vor der Unterzeichnung sollte der Vertrag bis hin zum Kleingedruckten durchgelesen und kontrolliert werden, ob wirklich auch alle Vereinbarungen vertraglich festgehalten wurden.

Anbieter von privaten Familien-Krankenversicherungen in Österreich

Die größten und bekanntesten Anbieter von privaten Familien-Krankenversicherungen in Österreich sind

  • Uniqua
  • Generali
  • Wiener Städtische
  • Allianz
  • Merkur

Die monatlichen Kosten für den Versicherungsträger können je nach Anbieter recht unterschiedlich ausfallen, und die jeweiligen Verträge enthalten je nach Absprache zwischen Versicherer und Versichertem verschiedene Leistungen. Ein Vergleich ist deshalb am besten möglich, wenn Sie vorab eine Anfrage direkt an die Versicherung schicken, mit allen relevanten Angaben zu Ihrer Familie, und die konkreten Angebote dann miteinander vergleichen. Übrigens ist es üblicherweise nicht erforderlich, Angaben zur Krankengeschichte der mitversicherten Kinder zu machen.

Eine Familien-Krankenversicherung als absolutes Muss?

In der heutigen Zeit ist es beinahe selbstverständlich, dass man zusätzlich zur Pflichtversicherung auch privat versichert ist. Familien-Versicherungen bieten die Möglichkeit, dass ohne erheblichen Mehraufwand allen Mitgliedern einer Familie die Sonderleistungen einer Privatversicherung zustehen. Auch wenn das im Moment nicht notwendig erscheint, weil alle gesund und munter sind, ist man spätestens bei der ersten Zahnspange oder einer notwendigen Entfernung der Mandeln froh, von den Vorteilen einer privaten Familien-Krankenversicherung profitieren zu können.